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Demenz: Wie man Kinder über die Krankheit aufklärt

18.03.2020

Die Menschen in Deutschland werden immer älter. Das führt unter anderem dazu, dass die Zahl der an Demenz erkrankten Personen steigt. Die Veränderungen, die mit dem Gedächtnisverlust einhergehen, sind nicht nur für Erwachsene zu erkennen, auch Kinder spüren sie. Der Verband Pflegehilfe weist darauf hin, wie wichtig es ist, Kinder von Anfang an in die neue Situation einzubeziehen. Folgende Tipps können dabei helfen.

Kinder sollte man von Anfang an beim Thema Demenz miteinbeziehen.
Mit Kindern über ernste Themen zu sprechen, ist keine leichte Aufgabe. Trotzdem ist es wichtig, sie einzubeziehen.
© Halfpoint/iStockphoto

Nachfragen: Was weißt du über Demenz?

Bevor Sie versuchen, Kindern Demenz zu erklären, ist es hilfreich, zunächst nachzufragen, was ihnen bereits über die Krankheit bekannt ist. Möglicherweise kam das Thema schon in der Schule oder bei Freunden zur Sprache, sodass der Begriff nicht ganz fremd ist. Das Nachfragen hat den Vorteil, dass Kinder spüren, ihre Sorgen teilen zu dürfen und sich geborgen fühlen.

Demenz bildhaft erklären

Einige Kinder wissen bereits, dass Menschen mit Demenz viel vergessen. Sie verstehen jedoch nicht, weshalb sich Betroffene an die eigene Kindheit erinnern, aber nicht mehr an das gemeinsame Frühstück. Kleinere Kinder benötigen dafür keine medizinische Erklärung. Für sie reicht es aus, zentrale Merkmale der Krankheit anhand von Bildern und Fantasiegeschichten symbolisch zu verdeutlichen. Auch gibt es eine Vielzahl an themabezogenen Kinderbüchern, die den jungen Familienmitgliedern helfen, die Krankheit und Betroffene besser zu verstehen.

Auf zukünftige Treffen vorbereiten

Derzeit gib es noch keine Heilung für Demenz. Deshalb ist es wichtig, Kinder darauf vorzubereiten, was beim nächsten Besuch passieren könnte. Im zunehmenden Verlauf der Krankheit vergessen viele Betroffene zum Beispiel Namen oder erkennen Familienmitglieder nicht mehr. Auch ist es möglich, dass Betroffene unkontrollierbare Gefühlsausbrüche erleiden und zu Unrecht schimpfen. Wenn Kinder über die Entwicklung der Krankheit Bescheid wissen, können sie die Demenz in einer realen Situation besser erkennen und suchen die Schuld nicht bei sich selbst.

Ängste nehmen

Nicht nur der Umgang mit der Krankheit und die veränderte Familiensituation kann Kindern Angst bereiten, auch die Krankheit an sich. Erwachsene sollten Kindern erklären, dass überwiegend ältere Menschen Demenz bekommen. Kinder sind nur in sehr seltenen Fällen betroffen. Zwar gibt es bisher keine Heilung, dennoch forschen unzählige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daran, ein Medikament gegen Demenz zu entwickeln.

Vorbild sein

Kinder lernen weniger durch Worte, sondern vielmehr durch Erfahrungen und Vorbilder. Ein wertschätzender und kompetenter Umgang mit der erkrankten Person stärkt das Mitgefühl und die Hilfsbereitschaft der jungen Menschen. Kinder lernen auf diese Weise, keine Angst zu haben und sich in die Situation des Betroffenen hineinzuversetzen: Die Person ist zwar krank, aber immer noch derselbe liebenswerte Mensch wie zuvor. Zeigen Kinder dennoch Berührungsängste, dürfen Eltern sie nicht überreden, auf die erkrankte Person zuzugehen.

Die Diagnose Demenz ist für viele Familien, Freunde und Bekannte eine emotionale Herausforderung. Deshalb ist es wichtig, die neue Familiensituation vor allen Beteiligten offen zu thematisieren und sich in schwierigen Situationen nicht zu scheuen, professionelle Unterstützung anzunehmen.

NK

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